Bei einer Mandelentzündung sind die Gaumenmandeln schmerzhaft entzündet. Erfahren Sie hier, was wirklich hilft.
Wenn Schlucken weh tut – was wirklich hilft und wann Sie besser zum Arzt gehen sollten.
Ein brennender Hals, das Schlucken tut weh, oft kommen Fieber und Gliederschmerzen dazu – viele Menschen kennen diese Beschwerden, die meist auf eine Mandelentzündung zurückgehen. Besonders in der kalten Jahreszeit steht diese Diagnose in vielen Arztpraxen ganz oben auf der Liste. Eine Mandelentzündung kann harmlos verlaufen, aber auch richtig unangenehm werden. In den meisten Fällen heilt sie von jedoch von selbst aus. Erfahren Sie, wie eine Mandelentzündung entsteht, woran Sie sie erkennen, was Sie selbst tun können – und wann ärztliche Hilfe notwendig ist.
Schnelle Hilfe
In Ihrer Apotheke am Ulmenweg gibt es viele Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen. Kommen Sie bei uns in Erlangen vorbei, wir beraten Sie gern.
Was genau ist eine Mandelentzündung?
Unsere Gaumenmandeln – umgangssprachlich „Mandeln“ genannt – sind Teil des körpereigenen Abwehrsystems. Sie sitzen beidseits im Rachen und dienen als „Wächter“ für alle Erreger, die über Mund und Nase eindringen. Entzünden sie sich, sprechen Ärztinnen und Ärzte von einer „Tonsillitis“. Dabei schwellen die Mandeln an, sind stark gerötet und schmerzen beim Schlucken. Oft sind auch die Lymphknoten am Hals vergrößert, und Betroffene fühlen sich abgeschlagen und fiebrig.
In Deutschland betrifft eine Mandelentzündung vor allem Kinder und Jugendliche, weil ihr Immunsystem noch in der Lernphase ist. Aber auch Erwachsene können erkranken. Meist dauert eine akute Entzündung etwa eine Woche, manchmal auch etwas länger. Nur selten entwickelt sich daraus eine ernstere Komplikation.
Ursachen und Ansteckung
In über 70 Prozent aller Fälle sind Viren die Auslöser, also die gleichen, die auch Schnupfen oder Grippe verursachen. Seltener sind Bakterien verantwortlich, am häufigsten sogenannte A-Streptokokken. Diese bakterielle Form ist etwas heftiger und kann mit Antibiotika behandelt werden.
Übertragen werden beide Varianten durch Tröpfcheninfektion – also beim Husten, Niesen oder engen Kontakt, etwa beim Küssen. Deshalb ist Hygiene wichtig: regelmäßiges Händewaschen, kein gemeinsames Besteck oder Trinkgefäße, und in akuten Fällen etwas Abstand halten.
Risikofaktoren sind ein geschwächtes Immunsystem, zu wenig Schlaf, Rauchen, trockene Heizungsluft und ständige Reizungen der Schleimhäute. Auch häufige Virusinfekte im Winter oder Klimaanlagenluft können den Hals anfälliger machen.
Typische Symptome
Der Verlauf beginnt meist plötzlich mit starken Halsschmerzen. Schon das Schlucken von Speichel kann zur Qual werden. Die Stimme klingt belegt, manchmal tritt ein unangenehmer Mundgeruch auf. Oft steigt das Fieber auf über 38 Grad, und das allgemeine Krankheitsgefühl ist deutlich ausgeprägt. Die Mandeln sind im Spiegel gerötet und geschwollen, manchmal zeigen sich weiß-gelbliche Beläge – ein Hinweis auf eine bakterielle Infektion.
Bei Kindern können auch Bauchschmerzen oder Übelkeit dazukommen. Wenn die Lymphknoten am Hals schmerzen oder geschwollen sind, ist das ganz typisch. In den meisten Fällen bessern sich die Beschwerden innerhalb von ein bis zwei Wochen, selbst ohne Antibiotikum.
Wann zum Arzt
Bei leichten Beschwerden können Sie sich zunächst selbst helfen. Sollten die Schmerzen aber sehr stark sein, Fieber länger als drei Tage anhalten oder Sie Schwierigkeiten beim Atmen oder Schlucken bekommen, ist ein Arztbesuch wichtig. Auch wenn die Beschwerden immer wiederkehren, sollte die Ursache ärztlich abgeklärt werden
Einseitig starke Halsschmerzen oder eine deutlich sichtbare Schwellung auf einer Seite des Rachens können auf eine Eiteransammlung, einen sogenannten Abszess, hinweisen. Das ist ein Notfall, der sofort behandelt werden muss,
In der Arztpraxis kann mithilfe eines Abstrichs festgestellt werden, ob Bakterien beteiligt sind. Nur dann ist ein Antibiotikum sinnvoll. Studien zeigen, dass Antibiotika die Heilungszeit nur um ein bis zwei Tage verkürzen – bei rein viraler Ursache sind sie wirkungslos.
Was hilft bei Mandelentzündung?
Die wichtigste Maßnahme lautet: Schonung. Der Körper braucht Energie, um das Immunsystem arbeiten zu lassen. Gönnen Sie sich Ruhe, schlafen Sie ausreichend und vermeiden Sie körperliche Belastung. Trinken Sie viel – am besten lauwarme Flüssigkeit wie Wasser, Kräutertee oder Brühe. So bleibt die Schleimhaut feucht und kann sich besser regenerieren. Kalte oder sehr heiße Getränke sind dagegen ungünstig, weil sie den Hals zusätzlich reizen.
Auch die Luftfeuchtigkeit spielt eine Rolle: Trockene Heizungsluft strapaziert die Schleimhäute. Ein Luftbefeuchter oder eine Schale Wasser auf der Heizung können hier helfen. Manche schwören auf feuchte Halswickel – lauwarm oder kühl, je nachdem, was angenehmer ist.
In Ihrer Apotheke am Ulmenweg erhalten Sie außerdem viele Präparate, die Beschwerden lindern können. Schmerz- und Fiebermittel wie Paracetamol oder Ibuprofen senken die Temperatur und lassen den Hals weniger brennen. Lutschtabletten oder Halssprays mit entzündungshemmenden oder leicht betäubenden Wirkstoffen, etwa Flurbiprofen oder Lidocain, können den Schmerz beim Schlucken kurzfristig deutlich verringern.
Viele Kundinnen und Kunden fragen nach pflanzlichen Alternativen. Hier kommen zum Beispiel Präparate mit Salbei, Kamille oder Isländisch Moos infrage. Diese wirken leicht antibakteriell oder beruhigen die Schleimhäute. Auch das Gurgeln mit lauwarmem Salzwasser oder Kamillentee kann den Hals desinfizieren und abschwellen lassen. Honig – in Tee oder pur – wirkt ebenfalls wohltuend, sollte allerdings nur bei Kindern über einem Jahr angewendet werden.
Wenn Antibiotika verschrieben werden, sollten sie immer genau nach Anweisung eingenommen werden. Auch wenn es Ihnen nach zwei Tagen besser geht, darf die Behandlung nicht vorzeitig beendet werden, sonst können Bakterien überleben und erneut Probleme bereiten.
Wann ist eine Operation nötig?
Viele Eltern kennen das Thema: Immer wieder Mandelentzündung – sollte man die Mandeln entfernen lassen? Heute wird viel zurückhaltender operiert als früher. Fachgesellschaften empfehlen einen Eingriff erst, wenn sich die Entzündung mehrmals im Jahr wiederholt, also mindestens drei bis fünf Mal, und wenn die Beschwerden dabei stark ausgeprägt sind.
Eine Mandelentfernung ist kein Routineeingriff, sondern wird individuell entschieden. Sie kann helfen, wenn wiederkehrende Entzündungen das Leben stark beeinträchtigen. Allerdings schützt sie nicht vollständig vor Halsschmerzen – auch ohne Mandeln können Infekte auftreten. Deshalb sollte der Nutzen sorgfältig gegen mögliche Risiken abgewogen werden. Eine Entscheidungshilfe kann betroffene Eltern dabei unterstützen.
So können Sie vorbeugen
Um das Risiko einer Mandelentzündung zu verringern, lohnt es sich, das Immunsystem zu stärken. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse, regelmäßige Bewegung an der frischen Luft und ausreichend Schlaf tragen dazu bei, dass der Körper Infekte besser abwehrt. Vermeiden Sie Tabakrauch und halten Sie die Schleimhäute feucht – vor allem in der Heizsaison.
Auch ein bewusster Umgang mit Ihrer Stimme ist hilfreich: Wer häufig sprechen muss, sollte Pausen einlegen und viel trinken. Und nicht zuletzt: Händewaschen bleibt die einfachste und wirksamste Schutzmaßnahme gegen Ansteckung.
Mandelentzündung kurz & knapp
Eine Mandelentzündung ist unangenehm, aber in den meisten Fällen harmlos und gut behandelbar. Mit Ruhe, ausreichend Flüssigkeit, geeigneten Schmerzmitteln und einfachen Hausmitteln können Sie die Heilung unterstützen. Wichtig ist, zu unterscheiden, ob es sich um eine virale oder bakterielle Infektion handelt – nur im zweiten Fall ist ein Antibiotikum nötig.
Ihre Apotheke am Ulmenweg steht Ihnen bei allen Fragen zur Seite – ob bei der Auswahl geeigneter Medikamente, der Anwendung von Hausmitteln oder beim Erkennen von Warnzeichen, die ärztlich abgeklärt werden sollten. Kommen Sie vorbei – wir beraten Sie gern, damit Sie bald wieder schmerzfrei schlucken und tief durchatmen können.
FAQ: Häufige Fragen zur Mandelentzündung
Wie lange dauert eine Mandelentzündung?
Meist verschwinden die Beschwerden innerhalb von sieben bis zehn Tagen. Bei bakterieller Ursache und Antibiotikatherapie kann es etwas schneller gehen, bei viralen Infekten dauert es manchmal etwas länger.
Ist eine Mandelentzündung ansteckend?
Ja. Sie wird durch Viren oder Bakterien übertragen, meist über Tröpfchen beim Husten, Niesen oder Sprechen. Eine gute Handhygiene hilft, Ansteckungen zu vermeiden.
Darf ich bei Mandelentzündung Sport treiben?
Besser nicht. Körperliche Belastung kann den Verlauf verschlechtern und die Genesung verzögern. Warten Sie, bis Sie fieberfrei und beschwerdefrei sind.
Helfen Hausmittel wirklich?
Ja, sie können die Symptome deutlich lindern. Kamillentee, Salbeipastillen, Honig oder Salzlösungen befeuchten und beruhigen die Schleimhäute. Trotzdem sollten Sie bei anhaltenden Beschwerden ärztlichen Rat einholen.
Wann brauche ich Antibiotika?
Nur wenn der Arzt eine bakterielle Infektion nachweist – meist per Rachenabstrich. Bei viralen Infekten sind Antibiotika nutzlos und können mehr schaden als helfen.
Halten Sie die Schleimhäute geschmeidig
Wenn Sie morgens mit kratzigem Hals aufwachen, trinken Sie direkt ein Glas lauwarmes Wasser mit einem Teelöffel Honig. Das befeuchtet die Schleimhaut und schützt vor Reizungen.
Sollten Sie dagegen plötzlich starke einseitige Halsschmerzen, Fieber und eine sichtbare Schwellung im Hals bemerken, suchen Sie bitte sofort ärztliche Hilfe – es könnte sich um einen Abszess handeln, der rasch behandelt werden muss
Verfasst und geprüft von der APOVENA Fachredaktion in Zusammenarbeit mit der Apotheke am Ulmenweg in Erlangen . Stand 12/2025. Dieser Artikel ersetzt keine Beratung in einer Arztpraxis oder Apotheke.
Für eine persönliche Beratung kommen Sie einfach bei uns in der Apotheke am Ulmenweg in Erlangen vorbei. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und helfen Ihnen gerne weiter.
Thomas Wagner,